Liebe sei Tat.

Vinzenz von Paul

Vinzenz von Paul – die Wurzeln unserer Schwesterngemeinschaft

Vinzenz von Paul wurde am 24. April 1581 als Bauernsohn in der Nähe von Pouy, dem heutigen St-Vincent-de-Paul, geboren. Von seiner Familie zum Priesterberuf bestimmt, studierte in Dax und Toulouse Theologie. Schon im Alter von 19 Jahren wurde der strebsame junge Mann, der Karriere machen wollte, zum Priester geweiht. Er erhielt jedoch keine Pfarrstelle und hielt sich daher einige Zeit mit Gelegenheitsjobs über Wasser.

Nach Jahren der Sinnsuche fand Vinzenz von Paul Anfang des 17. Jh. im Dienst am Nächsten seine wahre Berufung. Als Mensch, der an keiner Not tatenlos vorbeigehen konnte und der es verstanden hat, andere für seine Sache zu gewinnen, half der von Krieg, Seuchen und Hungersnöten gepeinigten französischen Bevölkerung. Er organisierte Volksküchen, nahm sich der Pflege und Versorgung von Kranken, Notleidenden, Bettlern, Galeerensträflingen sowie der Betreuung und Erziehung von Findelkindern an. Neben der materiellen und leiblichen Unterstützung lag ihm auch die geistige und geistliche Hilfe sehr am Herzen.

Vinzenz von Paul ist der Ordensgründer der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern in Untermarchtal. Die überlebensgroßeSkulptur wurde aus Muschelkalk gefertigt, der aus einem Steinbruch in der Nähe Bad Ditzenbachs stammt.
Der Strahlenkranz über dem Kopf steht für die Ausstrahlung des Priesters. Die Hand zum Herzen symbolisiert sein „Geben“, die geöffnete Hand unten seine Weltoffenheit.
Die Vinzenz-Figur entwächst geradezu dem Stein und betont dadurch seine Beschaffenheit und Ästhetik. Muschelkalk ist auch das Gestein, aus dem die Quelle des Thermalbads entspringt.
Vinzenz von Paul
Die Skulptur wurde von Martin Burkhardt (rechts stehend) geschaffen, einem Meisterschüler des österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka. Das auf einem Betonsockel ruhende Werk entstand 2001.
Mit einem Festakt wurde die Skulptur für die Öffentlichkeit freigegeben und von einem Priester feierlich geweiht. Sie symbolisiert auch den Leitspruch der Einrichtung: „Die helfende Hand soll von der Gesinnung Ausdruck geben“.

Vinzenz von Paul, Skulptur aus Kalkstein vor der Vinzenz Therme (6 Bilder)

1625 gründete Vinzenz von Paul die Gemeinschaft der Missionspriester, auch Vinzentiner genannt. Acht Jahre später (1633) folgte zusammen mit Luise von Marillac die Gründung der ersten religiösen Frauengemeinschaft, die nicht hinter Klostermauern lebte, sondern als Kloster die Straßen der Stadt hatte. Luise nahm die ersten jungen Frauen in ihrer Wohnung auf, um sie für ihren Dienst auszubilden – nämlich dort zu helfen, wo die Not am größten war. Sie hießen „Töchter der christlichen Liebe, Dienerinnen der Armen“ oder nach dem Gründer schlicht „Vinzentinerinnen“.

Vinzenz von Paul gilt als Begründer der neuzeitlichen Caritas. Er starb am 27. September 1660 in Paris. 1729 wurde er durch Benedikt XIII. selig und 1737 durch Clemens XII. heiliggesprochen. 1885 ernannte ihn Leo XIII. zum Schutzpatron des Ordens der Barmherzigen Schwestern. Sein Leitspruch lautete: „Liebe sei Tat“.